Meine Gastfamilie, mein neues zu Hause und die ersten Erfahrungen.
Hallo liebe Blogleser*innen, nun ist es schon eine Weile her, seitdem ich mich gemeldet habe und wie ihr euch schon denken könnt, hat sich bei mir sehr viel getan.
Seit dem 7. September lebe ich nun bei meiner Gastfamilie und auch gleichzeitig im Projekt. Meine Gastfamilie wohnt rund 40 Kilometer außerhalb von Kampala in Katikamu, einem kleinen Dorf. Es liegt aber direkt an der Hauptstraße, somit kann man ohne Probleme innerhalb von ungefähr 2 Stunden mit dem Taxi in Kampala sein. Das finde ich sehr gut, da die meisten anderen Freiwilligen in Kampala leben und man von dort aus eben auch weitere Reisen starten kann. Einkaufen kann man in Katikamu nur so das Nötigste. Für größere oder besondere Einkäufe muss man dann in die nächst größere Stadt, Wobulenzi, was mit dem Boda Boda (Motorradtaxi) ungefähr 5 Minuten dauert.
P.S. Wenn ihr genau wissen wollt, wo ich bin, dann schaut mal ganz unten auf der Google Maps Karte nach.
Bei meiner Gastfamilie angekommen wurde ich sehr herzlich empfangen und auch sofort in die Familie aufgenommen. Es ist schon ein sehr schönes Gefühl, wenn man so mit offenen Armen empfangen und direkt als Familien Mitglied angesehen wird, obwohl man sich gerade einmal ein paar Stunden kennt.
Kurz zu meiner Gastfamilie: Meine Gastmutter heißt Agnes, die auch die Projektchefin von Mother Teresa Compassion ist. Außerdem habe ich noch eine Gastschwester, die in meinem Alter ist und drei Gastbrüder, wovon einer etwas älter ist als ich, wir uns aber super verstehen. Mein Gastvater ist auch sehr nett, aber ich sehe in eher selten. Hier im Hof leben noch mehrere Kinder und jüngere Menschen, die hier entweder von Agnes aufgenommen wurden, weil sie z.B. keine Eltern mehr haben oder weil sie hier arbeiten. Somit leben hier insgesamt um die 12 Personen.
Der ganze ummauerte Hof besteht aus mehreren Häusern, wobei sich in der Mitte das Haupthaus befindet, in dem ich auch ein eigenes Zimmer habe. Mein Zimmer ist ziemlich groß, dies liegt aber auch daran, dass sich außer einem Bett, einem Tisch und Stuhl nichts im Zimmer befindet. Immerhin habe ich auch noch ein „Ugandisches Badezimmer“, dass aus einer Schüssel, einem Wasserkanister und einem Abfluss besteht. Die Toilette befindet sich außerhalb und lässt sich gut mit „Loch im Boden“ beschreiben. 😀
Eigentlich habe ich damit weniger ein Problem, dass sich die Toiletten draußen befinden. Nachts sind nur leider die Außentüren verschlossen, da dort Wachhunde sind, die mich angeblich direkt zerfleischen würden. Somit ist dann ein Toilettengang schwierig. :/
Ansonsten ist hier noch eine großes offenes, aber überdachtes Haus, in dem wir immer Essen und auch sonst zum Beispiel Meetings halten. Entlang der Mauer befinden sich dann noch Häuser, die zwar zusammenhängen, aber eigentlich wie eine kleine Hütte sind. In einer dieser Hütten befindet sich auch die Küche. Hier wird traditionell auf kleinen beweglichen Feuerschalen mit Holz oder wenn man es hat mit Kohle geheizt. Die meisten Menschen kochen aber damit draußen oder haben statt Feuerschalen eine richtige Feuerstelle.
In den ersten Wochen bei meiner Gastfamilie und im Projekt habe ich nicht viel gemacht. Das lag zum einen daran, dass mir Agnes eine Einführungswoche gegeben hat und zum anderen daran, dass ich etwas krank geworden bin. Um mich wurde sich wirklich rührend gekümmert und zum Glück war es auch nichts Schlimmeres. Ich war aber doch sehr froh um diese Eingewöhnungszeit, da ich gemerkt habe, dass ich erst mal bei meiner Gastfamilie richtig ankommen und mich auch an mein neues Zuhause gewöhnen musste.
Nach dieser Zeit ging es für mich dann langsam im Projekt los. So richtig, aber auch noch nicht, denn eigentlich bestand die erste Zeit vor allem aus Meetings. Agnes hat mich vielen Menschen vorgestellt, die mich entweder kennenlernen mussten oder die hier auch das Projekt unterstützen. So sind wir hier zum Beispiel zum „Bürgermeister“ von Katikamu gegangen und ich musste mich der Polizei in Wobulenzi vorstellen. Dennoch wusste ich immer noch nicht genau, was ich denn arbeiten werde und selbst nachdem mir Agnes einiges erklärt und viele Fotos gezeigt hat, blieb mir meine genaue Tätigkeit noch unklar.
Was Mother Teresa Compassion für ein Projekt ist und was ich denn nun genau mache, darüber schreibe ich dann das nächste mal!
Kleine Info:
Da ich jetzt in einem kleineren Dorf wohne, kann ich nur Internet über mobile Daten beziehen, was auf Dauer sehr kostspielig ist. Somit kann ich diesen Blog nicht immer so aktuell halten, wie ich es eigentlich gerne wollen würde. Ich gebe aber mein Bestes!
Viele Grüße aus Uganda🇺🇬
Jakob
Wow lieber Jakob was für eine besondere Zeit und so beeindruckend wie du dein Block so professionell gestalten kannst !!
Ich gebe das gerne weiter … Dir weiterhin eine erfüllte Zeit ???